Nur so ist´s normal

Es ist noch gar nicht lange her, da war jeder “unnormal”, der noch nicht mit zwanzig verheiratet war, natürlich heterosexuell.

Die Geschichte der
Homosexualität

Die Griechen und Römer kannten gar keine Unter-scheidung von sexuellem Verlangen. Vor allem Männer, die mit Männern Sex hatten, waren üblich. Doch durch den christlichen Glauben wurde der Akt zwischen Männern klar verurteilt. "Sodomie", es wurde als pervers und widernatürlich angesehen.
Die Christianisierung im deutschsprachigen Raum führte dazu, das unzählige Schwule auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurden, mit der Anklage "Verstoß gegen die Gesetzte der Natur". Auch einige Lesben wurden verfolgt.

Platonische gleichgeschlechtige Beziehungen wurden geduldet. Man konnten sich umarmen und sich Liebesbriefe schrieben. Aber auf keinen Fall miteinander schlafen. Im 19. und 20. Jahrhundert landete man dafür im Gefängnis und Wissenschaftler untersuchten homosexuelles Verlangen wie eine psychische Krankheit. Im Nationalsozialismus wurden die Gesetzte verschärft, es gab tausende Tote und Zwangskastrationen. Umso schlimmer: nach dem dritten Reich blieb der Paragraf gegen Homosexualität weiterhin im Strafgesetz, um die Gesellschaft "sittlichzu erneuern".

Gleichgeschlechtlich liebende Frauen wurde nicht unter Strafe gestellt, da die Justiz zu der Zeit davon überzeugt war, eine Frau könnte ohne einen Mann nicht zur Befriedigung kommen und würde nur zur Lesbe werden, wenn sie keinen Mann finden konnte. Somit gab es zwar kein Gesetz dagegen aber geseschaftliche Diskriminierung.

Erst seit 1994 sind homosexuellen Handlungen kein Verbrechen mehr. Endlich ist klar: Sexualität ist angeboren!

Seit diesem einen Jahr Ehe für alle haben sich schon über 7.000 Männer- und Frauenpaare das Jawort gegeben.

Es wird besser, endlich!
1994: homosexuelle Handlungen sind nicht mehr strafbar

Seit Oktober 2017 können in Deutschland homosexuelle Pärchen heiraten. Im Moment ist also gerade das Jubiläum für ein Jahr Ehe für alle! Vorher konnte man nur eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, die aber nicht die gleichen Rechte wie eine Ehe erlaubte.

Es gibt eine Vielzahl von Geschlechtern und Orientierungen. In Deutschland sind inzwischen drei Geschlechter anerkannt: weiblich, männlich und nun auch ein drittes Geschlecht, das als “inter” oder “divers” betitelt werden soll. Das ist ein wichtiger Schritt zu sexueller Freiheit.

Ja was jetzt, männlich oder weiblich?

Geschlecht im sozial-kulturellem Sinne wird sprachlich mit dem Begriff "Gender" von dem biologischen Geschlecht unterschieden und ist äußerst komplex. Bei dem biologischen Geschlecht wird allgemein davon ausgegangen, dass es nur die Kategorien "männlich" und "weiblich" gibt und scheint so recht simpel. Die geschlechterdifferenzierende Morphologie erfolg in fünf aufeinanderfolgenden Etappen und hat so eine viel größere Spanne als die sich ausschließenden Kategorien "männlich" und "weiblich".

Chromosomengeschlecht

Unterscheidung zwischen xy = männlich und xx = weiblich.

Es gibt aber auch die Varianten:
x0 = fehlendes geschlechtsbestimmendes Chromosom
xxx, xxy, xyy = zusätzliches Chromosom

Keimdrüsengeschlecht

Drei Monate nach der Befruchtung vollzieht sich die Differenzierung der Keimdrüsen in Eierstöcke oder Hoden, die in der weiteren Entwicklung die Hormonsteuerung übernehmen. Einen Sonderfall stellt es dar, wenn Eierstöcke und Hoden ausgebildet werden.

Morphologisches Geschlecht

Dieses meint die Ausprägung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane. Ein geschlechtstypischer Körperbau (der vor allem durch die Hormone gesteuert wird) kann auch dann voll entwickelt sein, wenn dies für die Entwicklung der Keimdrüsen nicht gilt. So kann der Körper beispielsweise auch bei nicht vollständig ausgebildeten Eierstöcken (=Keimdrüsen) mit breiten weichen Hüften und üppigem Busen entwickelt sein. Genauso ist es möglich, dass sich der Körperbau im Widerspruch zum Chromosomengeschlecht entwickelt.

Hormongeschlecht

Hiermit wir die unterschiedliche Konzentration der Geschlechtshormone bezeichnet. In der Phase, die der Pubertät unmittelbar vorrausgeht, bestimmt die Hormonkonzentration bei normaler Hormonempfindlichkeit die Entwicklung des morphologischen Geschlechts.

Hirngeschlecht

Die Hormonausschüttung der Hypophyse steht unter der Kontrolle des Hypothalamus. Die Hypothalamus-Aktivität aber folgt unterschiedlichen Verlaufsmustern und beeinflusst Sexualität, Körperwärme, Schlaf-Wachrhythmus, den Menstruationszyklus bei der Frau und den Hormonzyklus beim Mann.

Sexualität ist angeboren!

Egal ob hetero, homo, bi, trans... man kann sich nicht raussuchen, wie man sich selbst empfindet und zu welchem Geschlecht man sich hingezogen fühlt. Alles ist normal, alles ist natürlich, alles verdient die gleiche Wertschätzung.

Akzeptiere und schätze deine eigene Sexualität so wie die anderer und zeige es in der Gesellschaft! Freie Liebe  darf kein Tabuthema mehr sein. Deine Einstellung zählt, du zählst, ganz egal, welches Geschlecht und Orientierung du hast.

More freedom!